Mein Weg ins Kloster
Denn die Liebe Christi drängt uns …“ (2. Kor 5, 14) Mit diesen Worten des Apostels Paulus lässt sich – so glaube ich – die beste Antwort auf die Frage, warum ich Dominikanerin wurde, geben.
Mein Name ist Sr. M. Paula O.P., ich bin 22 Jahre alt und komme aus einem Dorf ganz in der Nähe von Speyer.
Als kleines Kind lernte ich von meiner Oma mit Gott zu sprechen und zu ihm zu beten. „Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm.“ Mit diesem kleinen und so einfachen Gebet begann mein Leben mit Gott. Ich betete es immer vor dem Schlafengehen und erzählte Jesus alles, was während des Tages passiert war.
Am Tag meiner ersten Heiligen Kommunion kam Jesus zum ersten Mal zu mir, und von nun an sollte er einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich entschied mich, Messdienerin zu werden und besuchte fast täglich die Heilige Messe. Ich schenkte Jesus viel Zeit, lernte ihn besser kennen, sprach mit ihm über alles, und er wurde mein bester Freund.
Nach der vierten Grundschulklasse wechselte ich an die Edith-Stein-Realschule der Dominikanerinnen von St. Magdalena, in deren Kongregation mich Jesus später rief. Die Schwestern veranstalteten im Rahmen der Schulpastoral verschiedene geistliche Angebote, an denen ich gerne teilnahm. Eines Tages fragte mich eine Schwestern – ich war damals 10 Jahre alt – ob ich sonntags im Kloster in der Vesper ministrieren möchte. Ich war gerne dazu bereit. Im Laufe der Zeit kam ich nicht nur an den Sonntagen zur Vesper, sondern auch regelmäßig an Werktagen zur Anbetung und zum Rosenkranz.
So lernte ich die Spiritualität und die Aufgaben der Schwestern kennen und ich spürte, dass dieser Weg auch mein Weg sein könnte. Ich vertraute mich einer Schwester an und erzählte ihr von meinem Leben mit Jesus. Da ich erst 13 Jahre alt war, empfahl mir die Schwester, noch zu warten und die Schule zu beenden. Während dieser Zeit des Wartens kam ich regelmäßig ins Kloster und in meinem Inneren spürte ich immer stärker, dass Jesus mein Herz mehr und mehr an sich zog.
An meinem 18. Geburtstag machte mir Jesus ein besonderes Geschenk: Der Tag meiner Volljährigkeit war der Tag, an dem ich als Postulantin in die Gemeinschaft der Dominikanerinnen zur hl. Maria Magdalena aufgenommen wurde. Seitdem sind nun schon fast fünf Jahre vergangen, und in großer Dankbarkeit für die unverdiente Gnade meiner Berufung darf ich sagen, dass ich glücklich bin, Dominikanerin in St. Magdalena zu sein. Es war die Liebe zu Jesus, die mich dazu gedrängt hat, ihm nachzufolgen, ihm mein Leben in der heiligen Profess zu weihen und ihm auf dem Weg der Evangelischen Räte – der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams - ähnlich zu werden. Nach dem Beispiel unseres Ordensvaters Dominikus ist es für mich die schönste und wichtigste Aufgabe, den Menschen die Güte und Liebe Jesu zu verkünden und mit ihnen die Freude des Glaubens zu teilen.